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Eine Uniaufgabe brachte mich 2016 das erste mal dazu, Selbstportraits zu schießen. Hier ging es darum, mit Hilfe von Fotografien unsere Persönlichkeit auszudrücken. Eine super schöne Aufgabe, um sich selbst besser kennenzulernen! Bei der Umsetzung haben mir Ann-Katrin Pauly, Sebastian Bruckmann und Frederic Mota geholfen.

Das erste Foto zeigt meine Liebe zum Düsteren, dem Mysteriösen und der tragischen Dramatik. Es ist eines von vielen Bildern, die mir beim Tanzen in dunklen Clubs oder auf Festivals vor dem inneren Auge erscheinen und so dringend gezeigt werden möchten. Für dieses Foto sind wir bis nach Belgien ins Hohe Venn gefahren. Es war ziemlich kalt, weil dort teilweise noch Schnee lag, aber das war so egal! Denn es hat einfach so viel Spaß gemacht, endlich einmal diesen inneren Bildern realen Raum zu geben. Mir war sofort klar, dass ich das wohl häufiger machen werde.

Bild Nummer zwei ist ganz locker und ohne große Zweifel und Ausprobieren entstanden. Vielleicht weil ich diese Seite an mir für weniger angreifbar erachte, als die anderen. Hier zeige ich mich zwischen zwei Herzensmenschen (Nadine Rocco links und Ann-Katrin Pauly rechts) in einer fürsorgenden, liebevollen, beschützenden Haltung. Mich um andere zu kümmern, ist mir nämlich schon immer so viel leichter gefallen, als um mich selbst. Es ruft in mir ein so wohliges, warmes und kuschliges Gefühl hervor und ist ein weibliches Attribut, mit dem ich mich schon immer gut identifizieren konnte. Selbst diese interessante Location, die "Zwergenhöhle" in Bergisch Gladbach, habe ich beim ersten Suchen im Internet gefunden.

Das dritte Bild ist mir dagegen sehr viel schwerer gefallen. Ich hatte einen Ort im Sinn, der voll menschenhohem Farn ist. Ende Mai war das allerdings gar nicht mal so leicht zu finden ist. So sind wir den halben Tag durch die Wälder bei Eitorf gestiefelt. Fast schon aufgegeben und mit ziemlich mieser Laune, fanden wir dann doch auf der Rückfahrt eine passende Location. Ankis entspannte Art hat mir wunderbar geholfen, mich dennoch auf das Bild einlassen zu können und dann ist es doch noch ganz gut gelaufen. Das Bild zeigt mich als eine Art Huldra, ein feen- oder elfenhaftes Wesen. Mein Leben lang, schon als Kind, habe ich mir immer vorgestellt und gespielt, ich sei eine Königin des Waldes und der Tiere. Doch später habe ich immer das Gefühl gehabt, dass es arrogant und selbstverliebt sei, sich in solche inneren Bilder zu träumen und sie ein Stück weit mit in die Realität zu nehmen. So als würde ich mich damit über andere Frauen stellen und mich für schöner oder besser erachten. Daher habe ich eine Zeit lang versucht, diese sehr weibliche Seite an mir zu unterdrücken. Mega der Quatsch, weil von mir aus können wir gern alle Königinnen von was auch immer sein! Oder eben auch nicht. Jeder Mensch sollte genau die inneren Bilder die er/sie von sich hat ausleben und sich darin finden und bestärken, ohne dass sich jemand anderes davon angegriffen fühlt. Dabei, das zu lernen, haben mir Selbstportraits und das Fotografieren anderer im Verlauf der Zeit sehr geholfen und ich mag jeder und jedem dabei helfen, auch sich durch Fotos zu ergründen!

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